Dienstag, 11. Juni 2013

Mein persönliches Minimalismus-Vorhaben


Ich bin dabei, meinen Besitz massiv zu reduzieren. Ein Vorbild für mich ist Kelly Sutton, ein digitaler Nomade, der irgendwann beschlossen hat, fast all sein Zeug zu verkaufen, zu verschenken und zu entsorgen, um dann nur noch 100 Dinge zu besitzen und mit wenig Gepäck in der Weltgeschichte herumreisen zu können.

Gleich vorweg: ich zähle meine Dinge nicht. Ich habe auch kein Inventar erstellt, wie es auf vielen Blogs empfohlen wird. Ich hause auf 19m² Studentenwohnheimzimmer (yeah, die Wohnfläche und Miete ist schon „minimal“, da gibt’s nix mehr zu erreichen... ;)) und habe einen ganz guten Überblick über mein Zeug und auch darüber, was weg kann und was ich behalten will. Und ich freue mich auf die Leere und Leichtigkeit, brauche aber nicht unbedingt zu wissen, wieviel Zeug ich eliminiert habe und was genau das alles war. Wenn ich Dinge wegwerfe, verkaufe oder verschenke, dann sollen sie ganz weg sein. Ich möchte mich nicht mehr daran erinnern (bzw. mich nur daran erinnern, mehr aber auch nicht...), auch nicht in Form einer Liste, wo die Dinge alle aufgelistet sind, die ich mal besaß.

Wenn ich im Profil schreibe, ich bin ein Messie, dann meine ich eher, dass ich einfach faul bin und nicht gerne putze oder aufräume. Mein Kleiderschrank, einmal aufgeräumt, ist nach ca. 1 Monat wieder ein totales Chaos, weil ich alles irgendwie reingeworfen hab und einfach die Ordnung nicht halten kann. Es hat ja auch irgendwie nichts genug Platz, sondern muss immer irgendwo dazwischen gequetscht werden...

Ich weiß aber schon, dass ich diese Hose und jenes Shirt wegschmeißen will. Ich verschiebe nur immer wieder den Zeitpunkt, wo ich es einfach tue, weil ich zu faul bin, einen Müllsack rauszuholen und die Schranktür aufzumachen, alles rauszuholen und das Überflüssige wegzuwerfen und den Rest wieder ordentlich einzuräumen. ;)
Klar, bei manchen Sachen fällt es mir auch schwer, sie wegzuwerfen, weil man ja irgendwann wieder reinpassen könnte oder so, aber ich kriege keine emotionalen Anfälle, wenn ich es dann doch mal wegwerfe. Ich fühle mich dabei einfach nur gut.

Insofern bin ich wohl einfach faul und schiebe Dinge vor mir her, aber ich bin bestimmt nicht von der Messie-Krankheit betroffen und leide seelisch und körperlich, wenn ich etwas wegwerfen soll.
Ich peile an, abgesehen von Küchenschrank, Minibackofen, Mikrowelle und evtl. Regal (Bett, Schrank, Tisch usw. gehört mir nicht... juhu!) meinen nächsten Umzug mit 2 Kisten und vielleicht 2 Koffern zu bestreiten. Eingezogen bin ich mit ca. 25 Kisten. Oh --- mein --- Gott!

Ich glaube nicht, dass ich mal irgendwann die Möglichkeit habe, komplett von überall auf der Welt zu arbeiten und herumzuziehen (weil ich ja nichts studiere, was man später nur übers Internet arbeiten kann), aber wenn ich mal in meinem Traumberuf lande (Wissenschaftlerin, mit befristeten Verträgen, wie das halt so ist...), kann es trotzdem sein, dass ich öfter umziehen darf und das will ich mir doch so leicht wie möglich machen. Umziehen finde ich nämlich spannend. Und ich habe keine Lust, mir immer eine „Zweitwohnung“ zu mieten oder sowas (zum Thema Miete schreibe ich nochmal extra was).

Umziehen mit viel Zeug ist teuer. Mein Auszug aus dem Elternhaus hat ca. 1000€ gekostet: Umzugslaster mit Hebebühne, um den Kram in den 5ten Stock zu transportieren usw. Und das war ein 180km-Umzug. Was das wohl kostet, wenn man 600km umzieht oder gar … nach Australien oder so?
Ich alleine (und nur davon kann man ausgehen, denn man hat nicht immer nette Umzugshelfer...) habe einen Führerschein. Ich könnte mir also ein Auto mieten und mein Zeug muss da reinpassen, dann kann ich fast kostenlos umziehen. Das ist mein Ziel.
Es ist egal, ob ich dann 1000 Dinge oder 75 Dinge besitze, hauptsache der Kram passt mit mir zusammen in ein Auto. 

Eine Deadline hat mein Plan übrigens auch irgendwie: noch ca. ein Jahr habe ich Zeit, allen unnötigen Kram loszuwerden und mich daran zu gewöhnen, keinen unnötigen Kram mehr zu kaufen, den ich dann mitschleppen muss. 

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