Samstag, 29. Juni 2013

Alte Schachteln retten - Bodhi Linux im ersten Test

Heute solls mal um Linux gehen.
Anfang des Jahres hab ich Linux für mich entdeckt. Ich dachte immer bäää Frickelsystem, voll nervig und kompliziert und nur was für Nerds und so.

Bevor ich erzähle, warum ich jetzt doch bei Linux gelandet bin, versuch ichs vielleicht gleich mal mit einer "Schocktherapie" für Linuxnichtkenner.
So kann nämlich Linux aussehen:


Zugegeben, etwas "simpel" und grün (haha) und oh mein Gott, wo ist die Startleiste hin?? Bei Bodhi Linux ist die "normalerweise" oben, ich hab sie nur an den linken Rand verschoben, damit es gleich etwas "anders" aussieht, und die Icons in der Leiste sind noch etwas wild verteilt, ich muss erstmal rausfinden wie man die verschiebt... bin halt auch nur ein kleiner n00b... ;)

Wie ich zu Linux gekommen bin: ich wollte Anfang des Jahres Daten retten, weil mein PC kaputt war und jemand hat mir Knoppix empfohlen. Da ich aber einen Live-USB-Stick brauchte (kein CD Laufwerk...), bin ich dann beim Googeln auf Ubuntu gestoßen. Als ich das dann vom Stick gebootet hatte und meine Daten alle einsammeln konnte, war für mich klar, dass Windows 7 Starter ausgedient hat, denn dieses Linux sah richtig cool aus und ließ sich total leicht bedienen. Ich dachte mir: DAS soll also dieses geheimnisvolle System sein, was kein Mensch verwendet, weil es so kompliziert und nerdig ist? 

Es war nicht und ist nach gut einem halben Jahr immer noch nicht kompliziert. Kein bisschen. Punkt. (...wenn der PC eine Internet-Schreibmaschine ist... ansonsten hab ich keine Ahnung, ob Linux kompliziert werden kann...)

Bodhi Linux: Ich finde, dass Bodhi Linux total cool aussieht, richtig modern. Es sind auch viele lustige Gimmicks eingebaut, z.B. blinkt da viel rum, wenn man etwas anklickt. 

Vor allem ist es aber unfassbar, dass die alte Schachtel, auf der ich Bodhi Linux grade ausprobiere, 512 MB RAM hat und 7 Jahre alt ist und man das nicht merkt, weil alles funktioniert.
Windows XP musste eben langsam mal runter... ;) 

Ich habe auf der Kiste auch schon Lubuntu und AntiX ausprobiert und finde AntiX sogar noch besser, aber da ich den Laptop zuweilen auch noch richtig "verwende", hatte ich erstmal keine Lust, dem Problem, dass unter AntiX keine USB-Geräte erkannt wurden (auch die externe Maus nicht, ohne die leider gar nichts mehr geht, so alt ist das Notebook nun doch...), zu Leibe zu rücken. 
Lubuntu ist toll, da schreib ich nen anderes mal was dazu, läuft aber auf der alten Kiste doch etwas zu langsam. Aber es geht, es ist ähnlich, wie Win XP auch laufen würde. 

Bodhi läuft (oder rennt... es ist wirklich unfassbar!) dagegen problemlos und bei AntiX denkt man, der PC hat 2 GB RAM und nicht 512 MB... ;) schade, dass es nicht funktioniert hat. Leider ist die Community oder Hilfe, die man im Netz dazu finden kann, nicht ganz so ideal. Aber wenn ich mal Zeit hab...

Bodhi Linux kommt als  die "minimalistische und erleuchtete Distribution" daher. Hmm, Erleuchtung ist immer gut und minimalistisch stimmt schon, was die vorinstallierten Programme angeht (es ist nämlich nichtmal ein Taschenrechner dabei), aber das Design und das Menü ist alles andere als minimalistisch. Da sieht man erstmal nicht wirklich durch. Das ist bei Lubuntu z.B. wesentlich aufgeräumter und simpler. 

Aber bei Linux kann man zur Not den ganzen Sch... ja auch runterwerfen, wenn es einem zuviel ist. Oder z.B. das komplette Design in zurückhaltendere Farben hüllen, wie man lustig ist. 

Hmm, aber einen Taschenrechner braucht man ja vielleicht doch, also wie kommt man da ran? Man geht auf die Webseite von Bodhi Linux und bedient sich im "Appcenter":


Dort gibts dann z.B. das Officepaket Libre Office, den Firefox Browser und allerhand anderes Zeugs. Besonders interessant finde ich das "wissenschaftliche Publikationen"-Paket, welches allerhand Nützliches enthält, wenn man LaTeX nutzen will. 

Fazit: Bodhi Linux ist für fast jeden was, auch für ältere Rechner und wenn man Linux-Anfänger ist. Und wenn man nicht so hohe Anforderungen hat. Also wenn ihr z.B. eure Mudda ;) mal mit dem Internet vertraut machen wollt und dafür euren alten Rechner ausrangiert oder auch, wenn man Kindern den ersten eigenen PC für die Schulaufgaben schenken will, dafür aber keine horrenden Summen ausgeben will.   
Natürlich kann man dieses Betriebssystem aber auch auf einem nagelneuen PC nutzen. Dort ist es dann wohl wahnsinnig schnell und lässt sich auch durch ressourcenfressende Anwendungen erweitern. 

Und für die Neulinge: es ist wirklich leicht, die "Apps" aus dem Appcenter zu installieren. Es ist auch leicht, Bodhi Linux an sich zu installieren. Und es ist kostenlos (und kann auf der Bodhi-Webseite heruntergeladen werden). Es sieht schick aus und es gibt quasi keine Viren. Und ihr habt was echt Individuelles (obwohl Bodhi Linux anscheinend eine sehr verbreitete Linux-Distribution ist...).

Aus Minimalistensicht find ich es auch gut, dass man damit alte Rechner betreiben kann und sie nicht wegschmeißen muss.

Wie sich Bodhi Linux im Alltag bewährt, muss ich allerdings noch eine Weile testen. ;)


3 Kommentare:

  1. Lol, genau die Einstellung zu Linux hatte ich, als ich 10 war. Ok, damals gabs Suse und das war das Fricklerlinux schlechthin. (Damals...)
    Mittlerweile bin ich offen. Dass ich Linux aber nur 5x im Jahr benutze, hat aber eher damit zu tun, dass ein Großteil meiner (wichtigen) Programme nicht drauf laufen. :/ Multikernel, Asio4All Treiber und meine Soundkarte. YAY. Und weils so schön is: Mein altes Wacom Graphiktablett findet noch nicht mal auf ubuntu nen Treiber! Zumindest keinen wo die Druckstärke läuft. Unikram läuft, aber da bin ich einfach zu faul für ein anderes OS zu starten!

    Deswegen hab ich nur einen xubuntu Bootstick (denk aber darüber nach Mint zu benutzen). Und was mach ich damit? Festplatten reinigen und Systemwarten. Formatieren geht mit Linux einfach so 10000000x besser.
    Aber eines find ich an Linux definitiv nervig: Wenn mir der Ausschaltkopf abhaut und jede Distribution einen ganz eigenen cmd hat. SUDO SHUTDOWN!!!! hau ich dann in meine Tastatur und frage mich: Wieso funzt das nicht! Das war gestern wieder grandios... Kommt vielleicht davon dass ich Linux echt selten nutze.

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  2. Ich hab auch mal so ein Buch gelesen, "Linux für Dummies", und dachte nur so "ach du sch...!" ;) Aber naja, Unbuntu einfach mal testen und installieren hat mich bekehrt. Ich mache aber auch echt gar nichts mit dem Rechner, außer Internet und Texte schreiben (Libre Office). Das einzige, was ich mal wirklich bald einstellen muss, ist altgriechische Schrift, weil ich die manchmal brauche.
    Zum runterfahren: sudo shutdown now (man muss dem wohl sagen, wann er das machen soll?? ;)). Und irgendwelche Optionen kann man auch noch angeben, aber ich muss sagen, ich gehe da auch lieber noch klickend vor.

    Übrigens, ich will keinen extra Beitrag schreiben, aber Bodhi Linux nervt mich etwas. Es kriegt momentan noch kein PDF geöffnet, zeigt sehr häufig irgenwelche Fehler an, man muss die GUI neustarten oder es legt Verknüpfungen auf dem Desktop an, die da nicht sein sollen, es synchronisiert meine Dropbox nicht usw... ich habe gestern schon eine Lubuntu 13.04 Live-CD gebrannt und getestet und denke langsam, ich sollte dabei bleiben. *arrrgh* Bodhi hat aber noch etwas Galgenfrist...

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  3. Ich les grundsätzlcih keine Bücher zu OS xD Dann denk ich immer nur: WTF?! Ich kauf mir nur Bücher zum Programmieren und da les ich den Text auch nicht durch sondern einfach die ersten zwei Kapitel, dann befehlsrefeerenz... Diese Informatik-Tutoren und Schriftsteller schaffen es einen total zu überfordern oder gehen Lernziele ganz anders an... Ich bin eher Projektorientiert. Ich sag mir: Ich will jetzt eine Stapelvearbeiten lernen, dann such ich mir die Befehle uns machs...Das is für mich effektiver als sich durch 200 Seiten "Was ist eine Datei?" "Wie strukturiert UNIX die Dateien?" etc. durchzuwühlen.

    Ich hab noch keine Distribution fest installiert weil ich nur eine Partition hab. Ich hab keinen Bock meine hart erarbeitete geliebte Partition zu löschen um diskpart erneut zu machen >...< Also wird das warten bis ich eine zweite Festplatte habe, die ich eh irgendwann vorhab zu kaufen... Ich träum von einer SSD.

    sudo shutdown now hab ich probiert.. aber irgendwie liefs nicht. Das doofe is, dass ich bei der USB-Stick Version die Graphik nicht einstellen kann und da kriehg ich das obere Menü einfach gar nicht angezeigt. ICh bin also aufs Terminal angewiesen ^^

    PDF o_O das is doch ein Standardformat. Omfg! Das würd mich echt nerven!

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